Wie Golf lernen als Golfeinsteiger?
Diese Frage kommt schnell auf, wenn man die ersten Bälle super getroffen hat und davon völlig begeistert ist. Entweder hat dich ein Freund privat mit auf eine Driving Range genommen, du hast einen Kennenlern-Kurs gebucht oder du hattest den Erstkontakt mit dem Golfsport über einen Firmen Incentives Kurs. Egal wie – Hauptsache ist doch das du mit dem Golfen anfängst. In diesem Blog-Beitrag erfährst du, wie Golf lernen als Golfneuling am besten gelingt.
Methodische Grundsätze beachten
Es gibt viele kluge und sinnvolle methodische Grundsätze, wie man etwas lernt. Von langsam zu schnell, von klein zu groß, von leicht zu schwer. Das Autofahren z.B. lernst du von langsam zu schnell. Zuerst hast du technische Grundlagen, wie schalten und kuppeln, gelernt. Dann kamen deine ersten Auto-Fahrten in der 30er-Zone, danach Stadtfahrten mit 50 km/h, danach über Land-Fahrten und dann auf die Autobahn. Das machte nicht nur Sinn, es war auch sicherer für dich und deinen Fahrlehrer. Im Golfsport missachtet man diese methodischen Grundsätze leider viel zu oft. Tatsache ist, dass die meiste Zeit Golfeinsteiger auf der Driving-Range verbringen und versuchen die komplexe, volle Golfschwung-Bewegung zu trainieren. Mache du bitte nicht diesen Fehler.
Von der kleinen, hin zur großen Golf-Bewegung
Mein Tipp für dich lautet daher, dass du zuerst den Putt lernst. Ja, das klingt langweilig, aber es ist zielführend für das Ziel, Golf technisch sauber zu erlernen. Beim Putten gibt es nur einen Bewegungsaspekt, und zwar die Schulter zu kippen. Du brauchst für die Puttbewegung weder deine Hände noch eine Hüftdrehung und auch keine Gewichtsverlagerung. Einfacher geht´s nicht. Lerne dabei dein Längengefühl zu schulen, indem du zuerst ein Meter Putts, dann 3-, 6-, und dann 12 Meter Putts trainierst. Hinweis: Möchtest du richtig viele Trainingsübungen aus allen Teilbereichen des Golfspiels kennenlernen, dann empfehle ich dir mein Golf-Buch „Die Golf-Profiler“. Wenn dir der Putt gut gelingt, steigere dich und vergrößere deine Schwung-Amplitude. Entsprechend ist der nächste Schlag der Chip. Hier solltest du zunächst vom Grün-Rand kurze, mittlere und lange Chips üben. Das großartige beim kurzen Chip ist, dass du die Basics des vollen Golfschwungs ohne großen Aufwand gleich mit trainierst. Du lernst einen guten Griff, ein gutes Set-up deines Körpers und spürst was es heißt einen sauberen Ballkontakte zu erzielen.
Wie Golf lernen? Mit diesem Schwung!
Der ultimative Schwung, um eine Golfbewegung technisch sauber zu erlernen ist der lange Chip mit dem Schläger Sandwedge oder Pitching-Wedge über eine Distanz von 30-50 Meter. Hierbei kommen bereits alle Elemente des vollen Golfschwungs vor, bis auf das Winkeln des Handgelenkes. Technisch betrachtet hast du die Ansprechposition des vollen Schwungs. Standbreite, Set-up und Griff wie bei einem Eisen-Schlag, Ballposition ist mittig. Deine Bewegung ist eine volle 90 Grad Schulterdrehung und deine Aushol-Größe ist deckungsgleich wie dein späterer Durchschwung. Es ist also ein Pendel. Darum sprechen wir auch von einem Chip-Pendel-Schwung. Und ein Pendel schwingt immer gleich weit auf beiden Seiten. Achte besonders auf deine Balance im Schwung. Du solltest es schaffen im Finish immer ausbalanciert zu stehen. Bei diesem Schwung besteht der immense Vorteil darin, dass du ruhig schwingen wirst (musst), weil ansonsten deine Bälle zu weit hinter deinen Zielpunkt (die Fahne) fliegen. Meine Lehrerfahrung hat mir gezeigt, dass wenn ein Einsteiger diesen Schwung beherrscht, er fast keinerlei Problem hat diese Grundbewegung auf den vollen Golfschwung zu übertragen. Es mag jetzt hart klingen, aber es ist die Wahrheit. Wenn du diesen Schwung nicht kannst, dann musst du ihn noch mehr und intensiver üben. Es macht keinen Sinn, sich auf der Range mit vollen Schwüngen abzuquälen, wenn man die Bewegung des langen Chips noch nicht beherrscht. Falls du es nicht so richtig mit dem langen Chip hinbekommst, kannst du mich gerne für eine Schulung dieses Schwungs in einer Privat-Stunde buchen.
Wie Golf lernen? Mit einem guten Zeitplan!
Wenn du die Hinweise bis hierher gelesen hast, dann kannst du nun eine gute Trainingseinheit planen. Grundsätzlich solltest du immer ein Training von mindestens 60 Minuten absolvieren. Besonders als Golf-Neuling ist alles andere nicht effektiv genug. Diese Zeitstunde unterteilst du in folgende Minutenanzahl:
10 Minuten Putten
10 Minuten kleiner Chip
25 Minuten langer Chip
15 Minuten voller Schwung auf der Range
In der Praxis beobachte ich immer wieder, dass Golf-Neulinge sich für ein entweder oder entscheiden. Sie trainieren oftmals nur einen Teilbereich und den dann verhältnismäßig lange. Das würde ich nicht tun. Und noch etwas fällt immer wieder auf: obwohl der Spieler sich vielleicht vorgenommen hat, dass Putten zu trainieren, gibt es das Phänomen, dass er es doch nicht tut. Was ist der Grund? Andere Golfspieler! Gerade Neulinge sind scheu, möchten nichts falsch machen und sich der neuen Umgebung „Golfplatz“ so gut wie möglich anpassen. Da genügt es, wenn ein anderer Golfspieler auf dem Putting-Grün übt, dass der Neuling ihn nicht stören möchte und dann lieber sein eigenes Golf-Training hintenanstellt. Macht das nicht. Traue dich, deinen Trainingsplan auch dann durchzuführen, wenn auch andere Spieler sich auf dem Trainingsgelände aufhalten.
Fleiß, Fleiß, Fleiß
Wie Golf lernen als Golf-Beginner? Mit Fleiß, Fleiß und nochmals Fleiß. Wenn du dich für das Golfspiel entscheidest, dann muss es ein echtes Commitment deinerseits geben. Als Golf-Anfänger solltest du mindestens 3x die Woche, mindestens eine Zeitstunde für das Erlernen deiner Golf-Bewegung aufbringen. Wenn es mehr ist, umso besser. Und das wir uns nicht falsch verstehen – spielen auf dem Golfplatz gehört nicht zum Training dazu. Ja, es ist auch ein Training aber die Golf-Technik erlernst du nicht wirklich auf dem Platz. Dort gibt es andere Trainings-Schwerpunkte. Ich hoffe ich habe dir mit diesem Blog-Artikel einen kleinen Rahmen geschaffen, indem du das Golfspiel erlernen kannst.
Dein Golfcoach Fred